Für das aktuelle Wochenthema „Finanzen als Elternberaterin“ habe ich mich mit der erfahrenen Finanzexpertin Özlem zusammengesetzt, um über die oft vernachlässigten, aber entscheidenden Aspekte der finanziellen Planung für Selbstständige zu sprechen. In unserem Gespräch haben wir wichtige Themen wie die Bedeutung eines angemessenen Stundenlohns, die Herausforderungen der Altersvorsorge und die Notwendigkeit einer fundierten finanziellen Planung behandelt.
Özlem berät als Zahlenflüsterin Selbstständige und Unternehmerinnen zum Thema Finanzen. Mit ihrer Leidenschaft für Zahlen und ihrer Fähigkeit, komplexe Finanzkonzepte verständlich zu erklären, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, anderen dabei zu helfen, finanzielle Stabilität und Erfolg in ihren Unternehmen zu erreichen. Durch ihre Arbeit unterstützt sie ihre Kunden dabei, ein tieferes Verständnis für ihre Finanzen zu entwickeln und fundierte Entscheidungen zu treffen. Özlems Fachkenntnisse und ihre pragmatische Herangehensweise machen sie zu einer wertvollen Ressource für jeden, der sein finanzielles Management verbessern möchte.
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Juli: Vielen Dank, dass du da bist. Also Finanzen sind, muss ich sagen, für mich so ein Painpoint, weil Zahlen für mich einfach so nüchtern sind, aber ich glaube, das ist das, was dir auch Spaß macht, ne?
Özlem: Genau, und das liebe ich ja an den Zahlen, weil sie lügen nicht, sie sagen dir die Wahrheit, ich sag mal, das sind so wie deine besten Freunde, ne? Du willst auch, dass deine beste Freundin dir die Wahrheit sagt, und die Zahlen tun genau das. Sie haben auch keine Emotionen, die denken nicht, auch wird’s weh tun oder nicht, sie zeigen dir, hier, die Situation ist so, schau, dass du was draus machst, und das ist dann dir überlassen, ob du damit deine Zahlen siehst und denkst, oh mein Gott, habe ich wieder das ist so schrecklich, oder denkst, okay, das ist jetzt nicht so gut gelaufen, wie kann ich es beim nächsten Mal verbessern?
Juli: Ich mag immer dieses Emotionale und mit Gefühlen und bisschen Psychologie und sowas, und Zahlen sind halt so wie sie sind, die kannst du nicht ändern. Wie kommt man darauf, sich auf Finanzen zu spezialisieren?
Özlem: Ich komme von Zahlen, das heißt Controlling. Ich habe mein meine ganze Karriere hat sich auf Zahlen, also Finanzen, basiert. Finance Managerin und teilweise CFO in Startups und dann ganz am Ende eben als Führungskraft im Controlling. Ich weiß nicht, ob das hier in Deutschland so in der Form gibt, aber in Istanbul bin ich in die Schule gegangen, und zwar in die österreichische Schule, und da gab’s eine Handelsakademie. Also mit 14, 15 habe ich schon meinen Weg ausgesucht, okay, ich werde in Wirtschaft sozusagen gehen, und seitdem habe ich eben mit Zahlen zu tun.
Juli: Und du hast dich ja mittlerweile auf selbstständige Frauen spezialisiert, auch wirklich für Frauen, die aktuell auch wirklich noch im Nebenberuf das machen, also im Prinzip die Leute, die hier mitlesen, die ihre Elternberatung im Nebenberuf machen, und auf deiner Website steht auch, die stehen sozusagen an dem Punkt, in die Vollzeit Selbstständigkeit zu gehen und zu wechseln, warum gerade diese Zielgruppe, was ist für was ist da besonders bei diesen Menschen?
Özlem: Ja, ich glaube, da ist der Struggle ein bisschen größer. Ich glaube, auf der einen Seite, wenn du selbst nebenberuflich selbständig bist, hast du ja diese sogenannte sichere Gehalt, und das lässt dich so, ah, okay, ich kann hier bleiben, solange ich möchte. Aber dann irgendwann merkst du, okay, das geht jetzt so nicht, weil es so anstrengend ist, weil du hast, so wie ich das gerne nenne, Work-Life-Balance, weil du hast zwei Jobs, und dann hast du auch ein Leben. Viele Frauen trauen sich auch nicht, weg zu springen, oder sie machen das so, wie ich es gemacht habe, halt ein bisschen falsch einfach springen ohne zu planen, was kommt danach, und genau deswegen habe ich gedacht, ich kenne die Struggles teilweise, und ich habe auch Fehler gemacht. Die Zahlen machen mir Spaß, also die Kombi ergibt dann die Zielgruppe, sozusagen.
Herausforderungen beim Übergang von Teilzeit- auf Vollzeit-Selbständigkeit
Juli: Du sagst, du hast Fehler gemacht, magst du da ein bisschen genauer drauf eingehen, aus dem Nähkästchen plaudern, welche Fehler dürfen wir denn nicht machen, planlos hin ein in die Selbstständigkeit oder in die Vollzeit-Selbstständigkeit springen?
Özlem: Ja, genau, und das ist eben der Unterschied zwischen den Privatfinanzen und den Businessfinanzen. Bei den Privatfinanzen ist es okay, wenn du am Ende des Monats sagst, ich gönne mir jetzt etwas, aber bei den Businessfinanzen musst du strategisch denken und planen. Ich finde es wichtig, dass man regelmäßig einen Blick auf die vergangenen Finanzen wirft, um zu sehen, was gut gelaufen ist und was nicht so gut. Das hilft einem, den nächsten Monat entsprechend anzupassen und zu planen. Wenn man weiß, dass der Umsatz nicht den Plan erreicht hat, kann man schauen, wie man ihn für die nächsten Monate steigern kann. Aber wenn man nicht weiß, was geschehen ist, kann man auch nicht die Zukunft korrigieren. Also, finde ich das auch ein super Tipp.
Juli: Ja, das stimmt. Und jetzt, was ich bei dir auch gelesen habe, ist das Stichwort Steuerberater. Ich selber rate auch meinen Teilnehmerinnen vom Kursprogramm: Sucht euch einen Steuerberater. Aber das ist ja oft so, habe ich bei dir gehört, so eine Ausrede, ne? Die Finanzen macht mein Steuerberater, da muss ich mich nicht drum kümmern. Was würdest du dazu sagen?
Özlem: Ja, der Steuerberater, wie der Name schon sagt, ist dafür da, dich in steuerrechtlichen Sachen zu beraten. Manche Steuerberater sind so gut, dass sie dir vielleicht ein paar Tipps hier und da geben, aber das ist nicht deren Aufgabe, dein Business zu steuern. Ich sage gerne: „Finanzen sind Chefinnensache“. Du musst deine Zahlen kennen, und dann kannst du deinen Steuerberater gezielt Fragen stellen und sagen: „Ok, wie kann ich das und jenes besser steuern?“ Man sagt ja, man kann Steuern steuern. Der Steuerberater ist dafür da, dass er dir eben in diesen Sachen Tipps und Tricks mitgibt. Vielleicht macht er die Buchhaltung, aber viel mehr ist nicht seine Aufgabe.
Also, er kann dir kein Dashboard erstellen, wo du siehst, was ist mein Umsatz, was ist mein Gewinn. Ich meine, vielleicht bekommst du eine BWA von ihm, und da müsstest du schon in der Lage sein, die Kennzahlen rauszupflücken.
Juli: Ich muss also den Überblick haben und ich muss diese Sachen von ihm lesen können.
Özlem: Ja, weil viele bekommen ein Stapel oder irgendein PDF-Dokument und legen das schön ab und denken, dass sie die Steuerunterlagen schön abgelegt haben. Das ist zwar gut, aber nicht genug. Du musst es einmal öffnen. Du musst ja nicht alles können. Ich habe selbst in der Selbstständigkeit gemerkt, wir versuchen alles gut zu können, können wir nicht. Aber die paar Sachen, die du weißt, die paar Sachen, machst du. Du machst das Dokument auf, schaust dir drei Zahlen an und sagst: „Ok, gut, schlecht, wie auch immer.“ Denn meistens bekommst du ja die Unterlagen vom Steuerberater, wenn das Jahr schon vorbei ist oder sogar zwei Jahre danach. Also, das bringt dir zwar für den Alltag nicht viel, aber du hast dann doch ein Gefühl, ok, ich kenne meine Zahlen, und dann kommen die Unterlagen vom Steuerberater, dann schaust du drauf, wie weit liegen wir eigentlich auseinander? Ist die Realität so weit weg von meinen eigenen Berechnungen? Da müsste ich noch mal hinschauen oder ist alles perfekt?
Kleinunternehmerregel ja oder nein?
Juli: Und dann habe ich eigentlich neben dem Steuerberater noch mit dem Finanzamt zu tun. Aber da habe ich gemerkt, die haben eigentlich weitergeholfen. Da melde ich nur mein Gewerbe an, die ordnen mich rein, bin ich Kleinunternehmer oder nicht? Und danach wollen die von mir einmal im Jahr oder eben monatlich, je nachdem was ich bin, eine Steuererklärung haben.
Özlem: Ja, genau, da unterstützt dich ja dein Steuerberater. Der kann ja dir sagen, was gut für dich und dein Business sein könnte, vom Finanzamt her. Du musst ja nicht in dem Fall mit dem Finanzamt selbst sprechen. Das kann dein Steuerberater für dich machen. Und wegen der Kleinunternehmerregelung, das darfst du ja wählen. Also, das sagt dir das Finanzamt nicht vor. Das heißt, du kannst für dich entscheiden, was gut für mich ist und was schlecht für mich ist. Und da kann dir der Steuerberater auch erklären, was sind die Vor- und Nachteile einer solchen Regelung. Weil viele stützen sich auch auf die Kleinunternehmerregelung.
Juli: Ja, genau. Das ist meiner Nische auch. Die wollen alle Kleinunternehmerregelung. Und ich habe tatsächlich von einigen schon gehört, ne, ich darf gar nicht so viel dieses Jahr verdienen, sonst falle ich aus der Kleinunternehmerregelung raus.
Özlem: Aber genau das ist ja der Punkt. Die Kleinunternehmerregelung gibt dir so ein Limit, und wir wollen ja groß denken. Also, wenn du aussteigen möchtest aus dem Hauptjob, ich möchte nicht sagen müssen, weil müssen tust du gar nichts, aber es wäre gut, wenn du groß denken würdest. Aber wenn du ständig dieses, dieses diesen Druck hast, nein, ich darf nur so und so viel verdienen, wir sind ja bei 22.000, glaube ich. Und das ist ja relativ wenig. Mein Umsatz und dann ne Kosten und so weiter, dann bleibt ja nichts mehr übrig als Gewinn. Dann wirst du ja nie aussteigen. Ich sage nicht, die Kleinunternehmerregelung ist schlecht. Ich meine nur, wenn du deine Ziele setzt, dann denk drüber nach. Ist es gut für mich und für meine Ziele oder nicht? Außerdem, mit der Kleinunternehmerregelung, ich meine, du kannst die Vorsteuer also Mehrwertsteuer nicht abziehen, was ja schade ist. Vor allem, du darfst ja gar nicht die Umsatzsteuer mit auszeichnen, weil sonst müsstest du sie ja abziehen, sozusagen. Und genau das ist aber mein Punkt. Stell dir vor, du investierst in Weiterbildungen in vierstelligen Bereichen. Da ist ja Umsatzsteuer drin. Das Geld könntest du ja eigentlich vom Finanzamt zurückholen, wenn du nicht in der Kleinunternehmerregelung bist. Also, das ist nur meine Meinung. Wie gesagt, ich rate aber da, bevor du so strikt „Ich muss in der Kleinunternehmerregelung bleiben“ denkst, mit deinem Steuerberater und eben mache dir Gedanken darüber, gut, schlecht, und warum gut, warum schlecht.
Juli: Also, was auf jeden Fall ist, es ist mehr Verwaltungsaufwand. Wenn ich nicht in der Kleinunternehmerregelung bin, muss ich ja jeden Monat im Prinzip diese Voranmeldung machen, oder?
Özlem: Ich mache quartalsweise, z.B. Und da muss man eben auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis betrachten. Wenn du am Ende 5 € vom Finanzamt zurückbekommen sollst, ist das Wurst. Dann bleib da. Aber wenn du am Ende weißt, du würdest jetzt, weil du ständig in Weiterbildungen investierst, z.B., das ist glaube ich meine größte Ausgabe, dann wäre es eine Rechnung, also die halbe Stunde wert, die ich da im Monat damit verbringen müsste. Und natürlich auch noch, da kommen noch dazu, dass du diese eben diesen Limit ständig oben hast, dass du nicht mehr als 22.000 € Umsatz machen darfst.
Frauen und Finanzen
Juli: Finde ich einen super Tipp, vor allem auch dieses groß denken. Und ich glaube, das ist auch ein Problem. Ich weiß nicht, ob du ausschließlich mit Frauen arbeitest, aber ich würde behaupten, das ist auch ein Ding, was wir Frauen vor allem haben, ne? Dass wir uns da gerne limitieren. Und der Mann bringt ja das Geld nach Hause, so, ich sage es mal so plakativ, wie es leider bei uns manchmal ist. Und dass wir uns gar nicht trauen, groß zu denken und darüber hinwegzukommen und Unternehmerinnen zu sein.
Özlem: Ja, ich denke auch, dass es für Frauen, ich denke mal historisch, von der Herkunft, wie du aufgewachsen bist und so weiter, wir haben mehr Probleme mit Geldmanagement, Geldmindset und so weiter als Männer. Die Männer sind pragmatisch, die können eher groß denken, und auch wenn sie Angst haben, die gehen meistens durch die Wand. Wir machen uns ach, ne, was wenn, und wenn es falsch ist.
Juli: Genau.
Özlem: Und also wir haben 100.000 Gedankenhintergründe, Ängste und Zweifel. Frauen sprechen noch weniger gern übers Geld als Männer. Ja, wir machen uns Sorgen. Ok, ja, ich möchte ja nicht geldgierig sein, ich mache das ja nicht wegen Geld und so weiter. Also, wir haben immer diese limitierenden Glaubenssätze. Ich musste auch an meinen Glaubenssätzen arbeiten, auch wenn ich mit Zahlen beschäftigt bin. Ich hatte andere Probleme, z.B., weil in meinem Konzernleben, müsste ich, weißt du, Milliarden, und das waren meine Zahlen. Also da müssten wir immer drei Nullen hinten wegdenken, damit die Zahl einen Sinn ergibt. Aber dann kommst du nach Hause und denkst, ok, 50 €, das ist kein Problem. Aber mein 50 € und die 50.000 im Büro, die haben ja einen anderen Wert. Aber das, das wüsste ich auch noch mal so zurechtbiegen.
Juli: Ja, mega spannend. Und das geht ja weiter bei der Finanzplanung zu Hause, die ja auch oft die Männer übernehmen. Selbst bei uns, tatsächlich, mein Mann ist Mathematiker, also wirklich studierter Diplom-Mathematiker. Ich denke immer so, ach, na ja, Finanzplanung, das hat er ja studiert, ne? Warum muss ich mich da drum kümmern? Es ist eben nicht meine Leidenschaft. Also da geht’s ja weiter und ich habe mich irgendwann hingesetzt, mein Mann führt ganz saubere Excel da, ne, mich hingesetzt und erstmal angeguckt, was habe ich im Monat überhaupt für Einnahmen und Ausgaben, um mich selber erstmal so familienmäßig erstmal auf den Stand zu bringen. Das ist glaube ich auch ein Punkt, dass viele Frauen da sich komplett drauf verlassen. Und ich, wie gesagt, ich sag wieder plakativ, wie es ist, ich freue mich über jeden, der eine Ausnahme ist, der hier zuhört. Ich will niemanden angreifen, aber es ist so ein Punkt, das heißt, vielleicht fängt es auch dort an, einfach zu sagen, ich übernehme die Verantwortung überhaupt für Finanzen in der Familie oder?
Özlem: Ja, ich meine, es muss ja nicht so weit gehen, aber es sollte, denke ich, so ein gemeinsames Projekt sein. Weil die Finanzen, wenn, ähm, ich folge einer, ähm, Mentorin, würde ich mal nennen, da ist der Mann gestorben und sie stand auf einmal alleine da. Da ist es so wichtig, wenn man auch den Überblick hat. Es muss ja nicht so schlimm sein, aber es kann schon sein, dass auf einmal der Mann weg ist und dann stehst du da.
Der richtige Stundenlohn und Altersvorsorge
Juli: Außerdem, wenn es um den Stundenlohn geht, ist das oft ein großer Pain Point in meiner Nische. (siehe auch dieser Artikel) Viele Beraterinnen nehmen zu wenig Geld, sei es, weil sie die Kleinunternehmerregelung nicht berücksichtigen oder weil ihr Geschäft noch einen Hobby-Touch hat. Manchmal sehe ich Leute in meiner Branche, die Stundenlöhne von 30, 40 Euro verlangen, und da denke ich mir, dass das einfach nicht ausreicht. Was würdest du denn raten?
Özlem: Nun, grundsätzlich ist es nie ideal, nach Stunden abzurechnen. Aber wenn es unvermeidlich ist, solltest du rückwärts rechnen. Du musst deine Ausgaben, dein Gehalt, deine Rücklagen und deine benötigten Einnahmen berücksichtigen. Dann schaust du dir deine Produkte an und kalkulierst, wie viele Kunden du betreuen kannst. Das alles muss in deinen Stundenlohn einfließen. Es geht nicht nur um die Zeit, die du direkt mit Kunden verbringst, sondern auch um Marketing und andere Aufgaben. Am Ende musst du sicherstellen, dass dein Stundenlohn deine Ausgaben deckt und dir einen angemessenen Gewinn bringt. Es ist wichtig, deine Positionierung zu kennen und deine Leistung entsprechend zu bewerten. Wenn du einen Hobby-Touch hast, wird es schwer, angemessene Preise zu verlangen. Aber wenn du ein echtes Geschäft betreibst, musst du auch entsprechend abrechnen.
Juli: Das macht absolut Sinn. Und was ist mit dem Thema Altersvorsorge? Sollte man sich darum sofort kümmern, wenn man selbstständig wird?
Özlem: Auf jeden Fall. Die Altersvorsorge sollte von Anfang an berücksichtigt werden. Viele Selbstständige schieben das Thema gerne auf, weil sie denken, sie verdienen noch nicht genug. Aber wenn du erst einmal anfängst, wirst du nie genug verdienen, um es nachzuholen. Pay yourself first, sage ich immer. Stelle sicher, dass du zuerst deine persönlichen Ausgaben berücksichtigst, einschließlich Altersvorsorge und Krankenversicherung. Das muss alles in deine Kalkulation einfließen, bevor du anfängst, Geld für andere Dinge auszugeben. Sonst wirst du am Ende ohne finanzielle Absicherung dastehen.
Juli: Jetzt hast du uns so viele Infos gegeben, wo finde ich dich? Was machst du überhaupt? Was bietest du für ein Serviceangebot an?
Özlem: Verschiedenes. Man kann eins zu eins mit mir arbeiten oder ich habe auch ein Gruppenprogramm für nebenberuflich Selbstständige. Am besten bin ich überall: Instagram, LinkedIn, die Webseite zahlenfluesterin.com (mit UE geschrieben). Verlinke ich auch unten in den Show Notes. Und ich habe auch einen Podcast. Falls jemand mehr Finanzwissen anschaffen möchte, ob das jetzt bei mir ist oder bei jemand anderem. Sich mit dem Thema auseinandersetzen, es gibt genug Podcasts oder kostenlose Webinare, Infoveranstaltungen und so weiter. Sich mit dem Thema auseinandersetzen. Aber man kann auch meinen Podcast hören. Ich gebe auch wertvolle Tipps. Der Podcast heißt „Die Zahlenflüsterin: Vom Zahlenwahnsinn zu Wahnsinnzahlen„.
Juli: Jetzt hast du noch das Schlusswort. Möchtest du den Leserinnen noch etwas auf den Weg geben?
Özlem: Ja, wie gesagt, je früher du damit anfängst, desto besser. Ich weiß, am Anfang ist es so wie jeder Anfang, der erste Schritt ist hart. Aber wenn du dich einmal hinsetzt und anfängst, weil wenn du das immer irgendwie wegschiebst oder irgendwem die Verantwortung abgibst, wenn du es brauchst, könnte es zu spät sein. Denn dann brauchst du doppelt so lang oder dreimal so lang und dann hast du keine Lust mehr. Also, es wird nur noch schwieriger. Daher bitte, ja, Zahlen rechnen – sich ein paar Zahlen aufzuschreiben, erstmal, ist jetzt nicht so ein großes Ding. Ich möchte nicht sagen, macht alle eure Buchhaltung selbst und so weiter, das ist nicht einmal mein Punkt. Mein Punkt ist, anschauen, sich einmal anschauen.
Juli: Dankeschön.